Mittwoch, 30. Juli 2008

Schnelle Zeit

Seit geraumer Zeit habe ich hier nichts mehr geschrieben. Die Gründe dafür sind so vielfältig, wie der Speiseplan bei Burger King (jetzt kommt der Leser ins Grübeln :) ).Meine Mutter, der es zum Glück wieder relativ gut geht, braucht meine Unterstützung. Dazu kommt noch die berufliche Belastung, die in letzter Zeit laufend zugenommen hat. Die Woche scheint schneller zu Ende zu sein, als ein zukünftiger Olympia-Sieger der Zensurspiele in China, die 100M unter seine gesponserten Sportschuhe nehmen kann.Nicht entgangen ist mir aber die Polit-Messe von Barack Obama in Berlin. Prinzipiell bin ich ein Anhänger von Gottesdiensten unter freiem Himmel. Das hat so was Erdverbundenes. Und im übrigen, wann wird Obambi endlich populärer als Brad Pitt ? Ok, fertig mit Spass und Zynismus. Jetzt muss ich was kochen, da der Magen ganz undemokratisch, ja fast absolutistisch nach seinem Recht verlangt. Grüsse aus der neutralen Zone Schweiz .

Montag, 9. Juni 2008

Euro Overkill

"Wenn du sie auf der Nase hast, nur kurz warten. Dann siehst du sofort den Effekt". Er lächelt leicht und trotzdem wirkt der "Dealer" beängstigend auf mich. Ich drücke ihm die 100 Suisse-Francs in die ungewaschenen Hände und trolle mich so rasch als möglich in die Dunkelheit einer kleinstätdischen Gasse. Das erste Schaufenster eines kleinen Geschäftes taucht auf. Das leicht diffuse Licht der Strassenbeleuchtung fällt auf eine Staffelei, Farbtuben und die glänzende Verpackung von Kreidestiften. Malereizubehör. Toll. Und ja, wie könnte es auch an anders sein. Auf dem Boden des kleinen Schaufensters liegen Bälle, viele kleine Fussbälle. Ich murmle ein Ave Maria und versuche in die entgegengesetze Richtung zu blicken, den Schritt beschleunigend. Ein wenig weiter vorn erahne ich das Lokal des örtlichen Verkehrsvereins. Ist auch kein Kunststück, prangt doch die Abkürzung dieses "Clubs" über der Eingangstür. Ein wenig hastig setze ich die Brille auf und pirsche mich an die Tür. Auf eine Plakat steht, wie mit Fingerfarben aufgetragen: " Sonderangebot zur ... Euromeisterschaft: "Neumitglieder erhalten 50% Rabatt auf die Jahresprämie. Melden sie sich jetzt an !" Eine leichte Euphorie steigt in mir auf, denn es wirkt ! Dort wo sicherlich Fussball steht, sehe ich nur ein dunkles Schwarz.
Endlich Schluss mit den visuellen Belästingungen. Fussbälle im Supermarkt, Fussball im Fernsehen, Fussbälle auf Rechnungen. Ich hatte schon das Gefühl die Euro 08 hat mehr Sponsoren, als die katholische Kirche Mitglieder. Glücklich aber müde, sicherlich um 23.00 Uhr mit einer "Sonnenbrille" auf der Nase ein wenig auffallend, mache ich mich auf den Heimweg. 20 Minuten später sitze ich Bus, hoffend, das niemandem mein leicht überhebliches Grinsen auffallen würde. Bei der nächsten Haltestelle steigt ein knapp 30 jähriger Mann zu, ein Taschenradio in der Hand. Oh Gott, eine Liveübertragung von Italien gegen Holland. Verzweifelt zähle ich die Haltestellen. Ob mein "Kontaktmann" auch eine Lösung für die Ohren hat ?

Mittwoch, 14. Mai 2008

Worte

Die Gedanken sind so fürchterlich frei,
zu ertrinken im Einerlei,
eingebettet in der Beliebigkeit,
zerfliessen sie so kühl,
fast elegant,
wie Schnee in einer warmen Hand.
Doch sie verschwinden nicht,sondern sinken tiefer,
bilden Seen ohne Ufer,
ohne Grund.
Nur mit gut trainierten Verdrängungsmechanismen,
lassen sich die Segel hiessen,
auf dem Boot das Hoffnung heisst,
und auf diesem See im Kreise reist.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Mein McDonalds

Man steht an der Theke und von einer Bedienung keine Spur. Das Lokal ist leer bis auf 2 kichernde Teeny's. Meine Stimmung beginnt zu sinken, vergleichbar mit meinem kulinarischen Anspruch nach 22 Uhr. Dann endlich darf ich bestellen, da ein Angestellter aus den dunklen Weiten des "Hamburger-Produktionsbereiches" auftaucht. Trunken von Glückseligkeit bestelle ich mir einen Cheesburger Deluxe - Menu mit Cola. An diesem Punkt habe ich ein weiteres "Hoch" weil sich heraustellt, dass McDonald's auch griesgrämmige und finster dreinblickende Menschen wie mich bedient. Das der die Euro 08 sponsernde Konzern auch ein Herz für Meditation hat durfte ich dann erfahren. Selbstverständlich musste ich auf mein Essen warten. Treu der Devise "Zuschauen-Entspannen-Nachdenken" nahm ich dass hin. Nachdem ich mich ausgiebig an der Innenarchitektur ergözt hatte, sie ist ganz nach dem "Schön das Du kommst - besser wenn Du gehst" Motto gestaltet worden, wurde ich endlich mit dem Menu belohnt. Die Pommes waren, wie scheinbar sehr beliebt, lauwarm. Der Burger wiederum wurde sicherlich aus beträchtlicher Höhe in den Karton fallen gelassen. Dementsprechend desolat sah er aus. Mit Cola kann man den Frust auch hinunterspülen. Nur um ihm nach einem Blick auf die Uhr wieder hallo zu sagen. Mein Bus war gerade abgefahren und der nächste war "erst" wieder in 30 Minuten fällig. Und wieder: Zuschauen-Entspannen-Nachdenken.

Sonntag, 27. April 2008

Langsam aber sicher

Meine Mutter konnte endlich das Spital verlassen. Besser gesagt man hat darauf gedrängt, dass sie das Spital verlässt. Ich war ziemlich erstaunt, war sie doch zuletzt wegen eines "Keimes" unter "Quarantäne".Beim Besuch musste man sich eine Schürze umhängen und Handschuhe anziehen. Selbst eine Reha-Klinik, deren Besuch eigentlich schon geplant war, wollte sie deswegen nicht aufnehmen. Die Ärztin erklärte mir, das diese Keiminfektion für das geschwächten Immunsystem von gewissen Patienten ein Risiko darstellt. Deshalb die Quarantäne. Deshalb keine Aufnahme bei der Reha. Für gesunde sei das kein Problem. So kam meine Mutter sehr geschwächt nach Hause. Selbst die ambulante Betreuung, alles ausgebildete Pflegerinnen, fanden es viel zu früh. Wahrscheinlich eine Kostenfrage, meinten sie. Zu Lasten des Patienten und seiner Gesundheit ? Willkommen in der Realität.... .

Donnerstag, 17. April 2008

Eingeordnet

Man ist immer ein Teil eines grösseren, vielleicht wertvolleren Ganzen. Ob im Beruf oder auch im privaten, man schliesst Kompromisse, macht Abstriche an den eigenen Idealvorstellungen. Angetrieben durch Gefühle und Vernunft schwimmt man im Lebensfluss.
Selten scheinen die Punkte, die einem erlauben den Versuch zu machen, das Ganze zu sehen. Alles was gut war, alles was man bereut, mit genügender Distanz verblasst die Eindringlichkeit dieser Lebenserfahrungen. Wie segensreich ist es, dass mit der Zeit alle vergangene Liebe, Trauer und vielleicht auch Zorn, im besten Fall einen Hauch an Erkenntnis in uns zurücklassen. Doch jedes Glück und jedes Unglück hinterlässt Spuren. Man wird geprägt,ohne es immer zu wollen, oder gar zu steuern. Eigentlich ist man immer auf dem Weg etwas zu werden, was man im jetzt noch nicht ist. Im positiven wie im negativen.

Samstag, 12. April 2008

Industrial Food and Magic ?

Ich trinke Wasser, Zucker, Kohlensäure, Farbstoff, Zuckerkulör, Säurungsmittel E338, Koffein, Aroma.
Ich esse Trutenfleisch, Rinderfett, Nitritpökelsalz, Traubenzucker, Zucker, Antioxydationsmittel E301, Gewürze, Konservierungsstoff E252 (Hülle des Produkts darf nicht aufgegessen werden).
Ruchmehl (Weizen), Wasser, Kochsalz, Hefe, Weizenkleber, Mehlbehandlungsmittel E300, enthält Gluten.
Very lecker !Ob ich mir noch ein Glas Vollmilch, Arabica-Kaffee, Sahne, Zucker, Stabilisator E339, Verdickungsmittel Carrageen, gönnen soll ? Ist doch schliesslich Wochenende, oder ?